Ökologische Landwirtschaft

Von Öko-Bäuerinnen und Bio-Bäckern

Allein aus der Vielzahl der Berufe, die sich mit der landwirtschaftlichen Produktion und der Verarbeitung zu Lebensmitteln beschäftigen, lässt sich ablesen, dass hier eine Agrarindustrie entstanden ist, die mit dem romantischen Ideal von Bauern, Müllerinnen und Bäckern nicht mehr viel zu tun hat. Jeder Schritt vom Rohstoff über die Verarbeitung bis hin zum Endprodukt unterliegt einem sehr starken Kostendruck – jedenfalls solange wir als Verbraucherinnen und Verbraucher nicht bereit sind, für unsere Nahrungsmittel mehr zu bezahlen als im örtlichen Discounter. Das hat zur Folge, dass in der industriellen Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie fast nur noch in hochtechnisierten Großbetrieben wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Doch es gibt dazu eine Gegenbewegung, die davon lebt, dass immer mehr Menschen für ökologisch produzierte Nahrungsmittel auch gerne einen angemessenen Preis zahlen. Denn natürlich ist es etwas teurer, wenn Nutztiere artgerecht gehalten werden. Und natürlich kostet das handgebackene Brot eines gelernten Bäckers oder einer Bäckerin etwas mehr als die Massenware aus den Hochöfen der Großbetriebe.

Fachkräfte einer ökologischen Landwirtschaft – seien sie nun Obstbauern oder Tierwirtinnen – und nachhaltige Nahrungsmittelproduzent*innen – seien sie Brauerinnen oder Köche – legen eben nicht nur wirtschaftliche Maßstäbe an ihren Beruf an. Sie berücksichtigen auch ökologische Aspekte wie artgerechte Haltung, schonende Ackerbaumethoden oder den weitgehenden Verzicht auf Antibiotika oder Überdüngung der Ackerfläche. Dafür braucht es nicht unbedingt neue Ausbildungsberufe oder neue Studiengänge. In vielen Berufen sind ökologische Wirtschaftsweisen schließlich schon Teil der Ausbildung oder des Studiums. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion zeichnet die Fachkräfte einer Öko-Landwirtschaft aus, dass sie neue Geschäftsideen entwickeln, mit denen ihre Rohstoffe und Waren verkauft werden können. Neben dem Wissen über ökologische Anbaumethoden, artgerechte Tierhaltung und nachhaltige Produktionsweise brauchen grüne Köpfe im Agrarbereich also immer auch ein gutes kaufmännisches Gespür.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Bäcker*in
  • Brauer*in und Mälzer*in
  • Fachkraft Agrarservice
  • Fachkraft Lebensmitteltechnik
  • Fachverkäufer*in Lebensmittelhandwerk
  • Koch oder Köchin
  • Konditor*in
  • Land- und Baumaschinentechniker*in
  • Landwirt*in
  • Landwirtschaftlich-technische*r Assistent*in
  • Lebensmitteltechnische*r Assistent*in
  • Milchtechnolog*in
  • Milchwirtschaftliche*r Laborant*in
  • Tierwirt*in
  • Pferdewirt*in
  • Pflanzentechnolog*in
  • Weintechnolog*in
  • Winzer*in

Studium

  • Agrarbiologie
  • Agraringenieurwesen
  • Agrarwissenschaften
  • Agrarwirtschaft
  • Brauerei-, Getränketechnologie
  • Ernährungswissenschaft, Ökotrophologie
  • Lebensmittelchemie, -technologie
  • Tiermedizin
  • Weinbau, Oenologie

Weiterbildung

  • Fachagrarwirt*in
  • Techniker*in Agrartechnik
  • Techniker*in Lebensmitteltechnik
  • Techniker*in Milchwirtschaft, Molkereiwesen
  • Techniker*in Mühlenbau
  • Techniker*in Weinbau und Kellerwirtschaft

Neugierig geworden?

 

Informationen zu
Berufen
Erfahrungen und
Eindrücke
Studium, Ausbildung
und Weiterbildung