Tiere und Pflanzen

Hegen, Pflegen, Schützen – und Verwerten

Vieles spricht dafür, dass Tiere und Pflanzen auch ohne uns Menschen ganz gut überleben könnten. Umgekehrt funktioniert das ganz sicher nicht – die Menschen sind auf die Nutzung von Tieren und Pflanzen dringend angewiesen. Allerdings war dies immer schon ein Spagat zwischen nachhaltiger Nutzung und Ausbeutung der Umwelt. So ist die nachhaltige und begrenzte Nutzung unserer Wälder zur Energie- und Rohstoffgewinnung kein ökologisches Verbrechen. Die Vernichtung riesiger Waldflächen zur Einrichtung von Rinderfarmen oder Sojaplantagen ist es durchaus, und dazu noch ein sehr kurzsichtiges. Eine nachhaltige Fischerei hat auch heute noch ihren Zweck, wenn sie Menschen ernährt. Wenn aber ganze Meeresgegenden mit riesigen Fangflotten abgefischt werden, dann hat das mit nachhaltiger Meeresnutzung nichts mehr zu tun. Und die Jagd auf Robben und Wale ist vielleicht noch nachvollziehbar, wenn es um das nackte Überleben geht. Zur Produktion von Pelzmänteln oder Kunstgegenständen ist sie es ganz sicher nicht.

Diese Beispiele machen eines klar: Fachkräfte, die sich mit Tieren und Pflanzen beschäftigen, kümmern sich einerseits um sie, nutzen und verwerten sie aber auch: Ein Florist kann von seinem Beruf nur leben, wenn er die gehegten Pflanzen auch an andere verkauft. Eine Pferdewirtin lebt nicht allein davon, Pferde zu versorgen, sondern muss diese auch züchten und verkaufen. Und selbst die Landschaftspflegerinnen und Landschaftspfleger müssen Kompromisse machen, denn eine völlig naturbelassene Landschaft ohne menschliche Siedlungen, Verkehrsverbindungen oder andere menschliche Nutzung ist in einer enger werdenden Welt kaum noch vorstellbar. Ob man sich also mit Pflanzen, Tieren oder Naturräumen und -reservaten beschäftigen will – dabei muss immer klar sein, dass die Liebe zu ihnen nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere ist die Nutzung und Verwertung unserer natürlichen Umgebung.

Diese Spannung zu halten und vernünftige Kompromisse zwischen Tierschutz, Pflanzenökologie oder Naturschutz auf der einen Seite und ihrer Nutzung auf der anderen Seite zu schließen, das ist der tägliche Kampf der zahlreichen Spezialistinnen und Spezialisten auf diesem Gebiet. Und es gibt wirklich eine Menge Fachrichtungen, in denen sich die jeweiligen Expertinnen und Experten – ob mit Ausbildung oder Studium – mit „ihren“ Schützlingen genauestens auskennen. Wer sich dafür interessiert, hat die Qual der Wahl zwischen einzelnen Tierfamilien, kann sich auf bestimmte Pflanzen spezialisieren oder lieber die größeren Zusammenhänge in den Blick nehmen. Dabei wird den wirklich grünen Köpfen immer klar sein, dass der behutsame Umgang mit Tieren, Pflanzen und der Umwelt die Voraussetzung ist, dass wir Menschen sie auch künftig nutzen können.

Berufsmöglichkeiten

Ausbildung

  • Florist*in
  • Gärtner*in
  • Landwirt*in
  • Pflanzentechnolog*in
  • Revierjäger*in
  • Winzer*in
  • Fischwirt*in
  • Pferdewirt*in
  • Forstwirt*in
  • Biologisch-technische*r Assistent*in
  • Tiermedizinische*r Fachangestellte*r
  • Landwirtschaftlich-technische*r Assistent*in
  • Veterinärmedizinisch-technische*r Assistent*in
  • Tierpfleger*in
  • Tierwirt*in
  • Fachkraft Agrarservice

Studium

  • Garten-, Landschaftsbau
  • Forstwissenschaft, -wirtschaft
  • Landschaftsarchitektur
  • Landschaftsökologie
  • Freiraumplanung
  • Weinbau, Oenologie
  • Biologie
  • Meeresbiologie, Ozeanologie, Limnologie
  • Tiermedizin
  • Veterinärmedizin
  • Agrarwissenschaften
  • Fischereiwesen
  • Pferdewirtschaft

Weiterbildung

  • Baumpfleger*in, Baumkletterer*in
  • Fachagrarwirt*in
  • Natur- und Landschaftspfleger*in
  • Techniker*in Gartenbau
  • Beamte*r Forstdienst – gehobener bzw. höherer Dienst

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